Fisterra am 2.Tag

Heute sind wir um 09:00 Uhr mit dem Bus in das ca 85km entfernte Fisterra – dem „Ende der Welt“ – gefahren. Während der ca 2,5 stündigen Fahrt hat es geregnet, in Fisterra war es aber dann mehr oder weniger trocken und zu Mittag sind wir kurz bei 16° in der Sonne gesessen.

Sehr beeindruckend auf den Klippen neben dem Leuchtturm zu stehen und auf das weite Meer hinauszuschauen. Man kann sich dabei sehr gut vorstellen, dass die Menschen früher wirklich glaubten, dass hier die Welt zu Ende sei. Obwohl der Jakobsweg in Santiago zu Ende ist, ist hier der „wahre“ 0,00km Stein.


Der Leuchtturm von Fisterra

Auch er war hier!

Hier endet endgültig unsere lange Reise am Camino del Norte. Es war eine wunderschöne Erfahrungen für uns beide, die uns ewig in Erinnerung bleiben wird. Eine Erkenntnis ist sicher, dass man alles schaffen kann, auch wenn das Ziel anfänglich in weiter Ferne ist. Jeden Tag ein Stück vorwärts und das Ziel rückt immer näher.

Ich hätte mir keinen besseren Wegbegleiter als Schneili vorstellen können!

Danke, dass ihr uns auf unserem Weg begleitet habt!

Buen Camino

Kurt & Schneili

Santiago de Compostela 1.Tag

Gestern nach der Ankunft haben wir uns einmal 2 Bier gegönnt und auf die Wanderung angestoßen.  Dann ins kleine, aber feine Hotel in der Nähe des Zentrums.

Danach sind wir zum Pilgerbüro gegangen, um uns unser Pilgerzertifikat abzuholen. Unmengen an Pilgern in einer Schlange vor den Schaltern – 4 von 14 Schaltern waren besetzt. Vorsaison halt. Nach 2 Stunden und 50 Minuten waren wir dran. Das Ausstellen der Urkunde hat dann keine 4 Minuten gedauert. Aber was soll’s, auf die 3 Stunden ist es auch nicht mehr angekommen.

Pilgerpass vollgestempelt

Heute um 12:00 waren wir in der Pilgermesse. Es waren sehr viele Leute in der Kathedrale – wie üblich. Zuvor haben wir noch einen Rundgang durch die Kathedrale gemacht – sehr beeindruckend.

Morgen geht’s an die Küste nach Fisterra/Finisterre – mit dem Bus 😉

Wetter ist weiterhin alles andere als sommerlich. 14° und stark bewölkt und immer wieder leichter Regen. Es soll morgen auch nicht besser werden – was soll’s  wir können es eh nicht ändern.

22. Etappe – Pedrouzo nach Santiago de Compostela

Auch vor der letzten Etappe unserer langen Reise hat es in der Nacht geregnet. Beim Weggehen ist es aber nur mehr bewölkt.
Wir gehen mit den vielen anderen Pilgern durch kleine Ortschaften und immer wieder durch Eucalyptus-Wälder – sehr beeindruckend, einige Bäume sind riesig.
Nach einem kurzen Anstieg gibt es dann den ersten Blick auf die Stadt und die Kathedrale – ein ganz besonderer Moment.
Wir haben eigentlich mit einem Ortschild gerechnet, aber das ist abseits des Weges. Für die Pilger haben sie ein großes, buntes Ortsschild hingestellt, wo jeder ein Foto machen kann.
Dann geht’s noch ca 3km durch die Stadt bis zur Kathedrale.
Ein sehr erhebendes Gefühl, wenn man davor steht.
Wir sind sehr stolz und dankbar, dass wir den Weg gemeinsam gegangen sind, unsere lieben  Frauen uns das ermöglicht haben und dass wir ohne eine körperliche Beeinträchtigung am Ziel angekommen sind.
Wir hatten viel Zeit zum Plaudern, sind einige Zeit still schweigend hinter- oder nebeneinander marschiert und haben – das Wichtigste überhaupt – jede Menge Spaß gehabt!

Endlich in Santiago angekommen!

Die Kathedrale wird zwar gerade renoviert, was aber unsere Freude und Erleichterung nicht trübt!

Heute waren es 19,8km in unter 4 Stunden (was völlig belanglos ist, wenn wir uns ehrlich sind)

Wetter: 12-15°, stark bewölkt mit leichtem Wind.

 

21. Etappe – Arzúa nach Pedrouzo

Unsere vorletzte Etappe, bevor wir im Ziel einlaufen.
Ein echter Kulturschock – wahnsinnig viele „Pilger“ auf dem Weg, viele mit „Mickey Mouse Rucksäcken“, denen der Rollkoffer in das Quartier nachgeführt wird 😨. Erschreckend und schade zugleich. Das gibt es am Camino del Norte nicht.
Ab jetzt ist alles anders – eine Herberge/Pension nach der anderen, jeden Kilometer eine Raststation mit Kaffee, Kuchen,… 5 Wanderer vor dir, 5 hinter dir. So viele Menschen haben wir seit Bilbao insgesamt nicht am Weg gesehen.
Die Strecke heute eher einfach – aber schön.
Wir gehen bei dichtem Nebel aus Arzúa weg, der dann nach 2 Stunden sogar immer wieder die Sonne durchlässt – keine Sorge, die Sonnencreme ist sicher im Rucksack verstaut. Das wäre übertrieben. Nach 11km machen wir den ersten Halt in einem Cafe am Weg – aber kein Kaffee, weil die Kaffeemaschine defekt ist! Bleibt uns leider nix anderes übrig, als ein Bier zu trinken 😉 – und das in der Sonne! Das erste Bier während der gesamten Wanderung (danach hat’s immer eines als Belohnung gegeben)
In Pedrouzo haben wir vorgestern schon eine kleine und billige Pension gebucht – Herberge sieht uns keine mehr, obwohl die gestrige sehr ok war, bis auf das mieseste WiFi ever und die 5 Männer der italienischen Radfahrgruppe, die um 06:00 zu plaudern begonnen haben, als würde das die anderen 15 Leute im Zimmer nicht stören.
Ahja, hätte ich ganz vergessen – die Kühe werden immer weniger. Klingt komisch, ist aber so 😂

Man merkt, dass das Publikum anders ist.

Am Schluss lacht dann doch ein bisserl die Sonne.

20,3km in unter 4 Stunden – in Monaco beim F1 Grand Prix hat’s gestern nicht so viele Überholmanöver gegeben 😉

Wetter: 10-18°, Nebel, stark bewölkt und sonnig. Leichte Briese

Neue Lage: 20km Rest – morgen ist’s so weit. Unfassbar!

20. Etappe – Sobrado dos Monxes nach Arzúa

Bei starker Bewölkung aber keinem Regen starten wir die letzte Etappe des Camino del Norte, bevor er bei Arzúa in den Camino Frances einmündet. Eine „kurze“ Etappe, die uns leider wieder viel auf der Straße gehen lässt. Nur kurze Abschnitte sind auf Schotterstraßen, aber – eh klar – an Kühen vorbei 😉 Das hat eigentlich die komplette Wanderung geprägt. In Santiago wird ein Stück einer dieser Kühe auf unserem Teller landen – quasi als Rehabilitation für die von ihnen verursachte Landluft der letzten Wochen!
Wir genießen die letzten Stunden der Einsamkeit am Weg, ab morgen wird’s von Pilgern nur so wimmeln, immerhin kommen 75% der Pilger vom Camino Frances und nur ca 16% von „unserem“ Weg. In Arzúa scheint auf einmal die Sonne und wir checken in einer der unzähligen Herbergen  (für uns komplett neue Situation) ein – wieder sehr neu und top ausgestattet (sogar mit Schlafnischen für jedes Stockbett). Wäsche waschen und in einer Zanussi Zentrifuge (für die jüngeren Blog-Leser – googelt es bitte 😁) trocknen und in der Sonne aufhängen – das haben wir schon lange nicht können. Dann ein 2-gängiges Pilgermenü  (Salat mit Käse aus Arzúa, Walnüssen und Honigvenaigrette. Gebratenes Hühnerfilet mit Kartoffeln und Käsesauce. Nachspeise ein Espresso – also schlecht geht’s uns nicht 😉

Letzter Blick auf die Kirche von Sobrado dos Monxes

Kühe, Kühe und nichts als Kühe

Ausnahmsweise eine Wiese ohne Kuh – wir können es uns nicht erklären!

Typisch galizischer Kornspeicher

Unsere Koje für heute

Heute ohne Stress 22,2km in 4 Stunden und 30 Minuten

Wetter: 10-16°, bewölkt bis sonnig (nicht beim Gehen), kein Wind

 

19. Etappe – Baamonde nach Sobrado dos Monxes

Es hat von gestern 19:00 bis heute früh 06:00 geregnet. Wir haben uns schon darauf eingestellt, mit Regenpellarine zu gehen. Als wir um 06:30 in der Dämmerung losgehen hat es aufgehört – nur mehr starke Bewölkung.
Nach ca 5km kommen wir zu einer Schlüsselstelle für die heutige Wanderung – rechter Weg um 10km kürzer, aber ohne Quartier bis Sobrado. Linker Weg mit ein oder zwei Quartieren am Weg, aber ungewiss, ob noch was frei – aber mit der Chance, eine kürzere Etappe zu machen. Wir entscheiden uns für den rechten Weg – „all in“ 😉
Nach ca 14,5km machen wir unsere Kaffeepause (kein Frühstück gehabt und kein Cafe am Weg). In der Zwischenzeit hat es leicht zu nieseln begonnen, aber zu wenig Regen für die Pellarine. Dann durch den Wald, über einen Anstieg zu den mächtigen Windrädern und dann leider ca 8km auf einer schnurgeraden Straße (ohne Verkehr) bergab. Jetzt wechseln sich Sprühregen und Nieseln ab – so bleibt es auch bis zum Schluss.
In Sobrado fallen wir gleich in der ersten Herberge ein – 28 Stockbetten in einem Raum. Auch sehr sauber, freundlich und für €10 ein Schnäppchen.

Heute waren es 32,5km in 7 Stunden 30 Minuten.

Wetter: 13°, Niesel- und Sprühregen. Kein Wind. Ich glaub‘, ich schmeiß die Sonnencreme jetzt weg – das mit der Sonne hier kommt mir „spanisch“ vor 😄

Neue Lage: 61km Rest – die können in Santiago schon das Bier einkühlen 😉

18. Etappe – Vilalba nach Baamonde

Der Himmel ist wolkenverhangen und es nieselt ganz leicht in der Früh. Heute ist eine mehr als unspektakuläre Etappe am Programm. Auf Schotterwegen oder auf kurzen asphaltierte Straßenabschnitte durch Häusersiedlungen mit weniger als 10 Häusern. Kühe überall – eh klar.
Der Weg ist flach, nur ganz kurz Anstiege, die wir mittlerweile schon fast nicht mehr wahrnehmen. Seit ein paar Etappen steigt die Anzahl der Pilger (vorwiegende „Lieblingsnachbarn“ – manche nett, manche sehr seltsam – wie immer im Leben)
Morgen werden wir extrem früh aufbrechen, um noch ein Quartier zu bekommen – diese Etappe ist eine, mit extrem wenigen Herbergen in vernünftiger Entfernung. Entweder wir bekommen was nach 24km, oder wir müssen 40,4km gehen 😣
Es wird noch einmal spannend am Ende der Reise, ab dann biegen wir in den klassischen Jakobsweg „Camino de Frances“ ein – da gibt’s wieder genug Unterkünfte. Heute haben wir die 100er Marke geknackt und sind ab morgen im 2-stelligen km-Bereich!

Heute haben wir die 20,3km in 4 Stunden absolviert – also langsamer werden wir gegen Ende hin nicht 😉 – wir waren vor 12:00 im Hostel.

Wetter: 12-15°, stark bewölkt und ganz kurz leichtes Nieseln. Eigentlich ein super Wander-Wetter – gegen ein bisserl Sonne hätten wir aber auch nix 😉

17. Etappe – Abadin nach Vilalba

Es hat gestern am Abend noch kurz geregnet, war aber danach alles gleich wieder trocken, da es tagsüber sehr warm war.
Wir gehen bei leichtem Nebel weg, der sich aber nach einer Stunde auflöst. Heute haben wir eine leichte Etappe, ohne große Anstiege und hauptsächlich auf Schotterstraßen oder auf Waldwegen. Immer vorbei an Kühen und Schafen. Abschnittsweise riecht es schon sehr heftig nach Landleben, weil die Bauern die Jauche recht großzügig auf den Feldern verteilen. Auf halbem Weg machen wir unseren täglichen „Espresso-Stop“ – heute haben wir genug Zeit. Um 13:00 erreichen wir unsere Herberge in Vilalba – wieder eine ganz neue touristische mit Top-Ausstattung und viel Platz. Auch hier gibt’s Handtücher und Bettzeug! Mittlerweile sind fast alle dieser neuen Herbergen über Booking.com buchbar, was den Druck nimmt, am Ende einer langen Wanderung ohne Quartier dazustehen oder noch eines suchen zu müssen. Tolle Sache – Jakobsweg goes Internet 😉

Heute waren es 21,5km in 4 Stunden und 30 Minuten

Wetter: 11-19°, nebelig und sonnig. Leichter Wind.

Morgen „knacken“ wir die 100km Marke – ein Ende ist in Sicht 😁. Das schöne ist auch, dass wir beide keine körperlichen Probleme haben – das macht alles einfacher!

16. Etappe – Lourenza nach Abadin

Wir gehen bei dichtem Hochnebel auf den Bergen rundherum los. Zuerst über schmale Wege und durch den Wald. Dann kommen wir nach Mondonedo, einer kleinen Stadt mit einer Kathedrale – wo wir einen 200 Jahre alten Stempel für unseren Pilgerpass bekommen haben. Jetzt wird es sonnig und warm. Dann geht’s gute 2 Stunden auf einem netten Weg leicht bergauf und bergab, um uns nach 20km mit einer wahnsinnigen Steigung (ca 400hm) auf eine Hochebene zu bringen. Dann geht’s noch 1,5 Stunden leicht bergauf und bergab, bis wir dann Abadin erreichen, um in einer noch neueren Herberge einzuchecken. Da wird gerade noch der Rezeptionsbereich aufgebaut und die WiFi Installation fertiggestellt 😉
Schaut so aus, als wären wir bei den ersten Mietern. Alles ganz neu – sehr sauber und praktisch eingerichtet. Gott sei dank sind wir in der Vorsaison unterwegs!
Laut Plan sollten wir ab jetzt nur mehr leichte An- und Abstiege haben – wir sind nicht böse darüber. Wir haben genug Höhenmeter in den letzten Tagen gemacht.

Mehr als 400hm in 15 Minuten 😥

140km noch – ein Wahnsinn, was man schaffen kann, wenn man will. 😉

Die brandneue Herberge 👌

Das gehört auch dazu – tiefgekühltes Glas – sehr gutes Bier 😉

Heute waren es 27,3km in 7 Stunden.

Wetter: 13-22° zuerst leicht bewölkt und dann sehr sonnig! Leichter Wind.

15. Etappe – Ribadeo nach Lourenza

Mit der gestrigen Zugfahrt von Santa Marina nach Ribadeo haben wir Asturien verlassen und sind jetzt in Galizien angelangt. Wir haben den Meeresabschnitt hinter uns gelassen, um ins Landesinnere zu kommen. Die Landschaft ist sehr hügelig, aber auch wunderschön. Die Landluft und die Kühe auf den Weiden begleiten uns seit wir in Bilbao weggegangen sind.
Heute haben wir im Vergleich zu gestern wesentlich mehr Höhenmeter gemacht, aber bei weitem nicht so anstrengend, obwohl einige Anstiege gut 30 Minuten gedauert haben.
Jetzt sind wir in Lourenza, einer kleinen Stadt mit Möbelindustrie.
Wir sind heute in einer recht neuen Herberge mit 12 Betten, Steckdose und einer kleinen Lampe pro Bett. Handtuch gibt’s auch und eine Dachterasse – Luxus pur! …und das um € 15.- 😉

Wir sind jetzt unter 200km bis zum Ziel – fühlt sich gut an 😁

Heute waren es 27,8km in 6 Stunden 37 Minuten.

Wetter: in der Früh leicht bewölkt, dann sonnig bei 13-22° – das gute Wetter kommt in Schwung  😎(hoffentlich bleibt es auch so)